Warum und wie Kaspersky entfernen?

In der letzten Ausgabe ging es bereits über Virenschutzprogramme. Es wurde hier darüber berichtet, dass unter Windows 10 eigentlich keine extra Software benötigt wird. Der in Windows eingebaute Defender genügt. Inzwischen hat das Bundesinstitut für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sogar eine Warnung vor Kaspersky ausgesprochen. Es wird dazu geraten Kaspersky zu entfernen. Virenschutzprogramme, also auch Kaspersky installieren sich sehr tief im Betriebssystem. Dort haben sie weitreichende Befugnisse. Angreifer können das benutzen und sich eben diese Befugnisse aneignen.

Das BSI begründet die Warnung wie folgt: „Das kriegerische Vorgehen Russlands sowie die ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die NATO und die Bundesrepublik Deutschland bergen ein erhebliches Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs, der mit weitreichenden Konsequenzen verbunden sein könnte. So kann aktuell nicht ausgeschlossen werden, dass das Unternehmen gegen seinen Willen gezwungen wird, Systeme anzugreifen oder vertrauliche Daten weiterzugeben.“ (zur Quelle)

Natürlich stehen Privatpersonen nicht im selben Fokus, wie Behörden und Unternehmen. Leider unterscheidet ein Cyberangriff selten dazwischen. Kollateralschäden bei Privatanwendern sind im Fall des Falles vorprogrammiert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie eine andere Virenschutzsoftware verwenden. Da bietet sich unter Windows wieder der Defender an. Auf gar keinen Fall sollten Sie komplett auf einen Virenschutz verzichten. Dieser muss auch immer aktuell sein.

Kaspersky entfernen

Kaspersky entfernen können Sie unter Windows einfach über die Einstellung „Apps und Features“oder „Programme und Features“. Klicken Sie auf Kaspersky und dann auf „Deinstallieren“. Anschliessend starten Sie noch den Computer neu. Der eingebaute Defender meldet sich danach zur Stelle und benötigt ein paar Updates. Machen Sie diese auch gleich! Wer Kaspersky auf dem Handy nutzt, sollte es auch entfernen. Man findet im App- oder Play-Store schnell eine gute Alternative. Auch dazu gibt es zahlreiche Tests. Zum deinstallieren gehen Sie in die „Einstellungen“ und dann „Apps“. Suchen Sie Kaspersky und wählen Sie dort zuerst „Stop erzwingen“ und dann „Deinstallieren“.

Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz

Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.

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