Digitale Geräte bestehen eigentlich nur aus ein paar Metallen und ein bisschen Kunststoff. Trotzdem können sie unglaubliche Sachen. Das liegt an der Digitalisierung. Digitalisierung ist die Möglichkeit, (fast) Alles auf 1 und Null zu reduzieren. 1 Steht dabei für „An“ und 0 für „Aus“. Es sind einfach nur Schalter mit „An“ und „Aus“. Diese Schalter nennt man Bits und es sind unglaublich viele.

1 Schalter hat genau 2 Zustände: 1 (An) und 0 (Aus). 2 Schalter haben dann schon 4 Zustände: Beide aus (0-0), nur der Erste an (1-0), nur der Zweite an (0-1) oder Beide an (1-1). Die Anzahl der Zustände verdoppelt sich mit jedem zusätzlichen Schalter. 3 Schalter entsprechen 8 Zuständen, 4 entsprechen 16, 5 entsprechen 32 und dann 64, 128, 256, 512, … die Zahlen kennen Sie wahrscheinlich. Ein USB-Stick mit 64GB hat quasi unglaubliche 512 Milliarden winzige Schalter oder Bits.

Schon 32 Zustände sind mehr als genug, um jedem der 26 Buchstaben im ABC einen zuordnen. Mit 6 Schaltern, also 64 Zuständen passen auch Kleinschreibung und Ziffern mit rein. Schon mit 6 Schaltern können Sie also ganze Texte in einen Code übersetzen, der nur aus Nullen und Einsen besteht. Der Standard sind 8 Schalter, also 8 Bits, also 256 Zustände. Diese 8 Bits nennt man 1 Byte, 1000 Byte sind 1 Kilobyte (KB), 1 Million Byte sind 1MB (Megabyte). 1000 Megabyte sind dann ein Gigabyte – diese Angabe kennen Sie sicherlich vom Handy-Vertrag. Pro Gigabyte können Sie also 8.000.000.000 klitzekleine Schalter empfangen, bei denen gilt: Alles ist 1, Außer der Null.


Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.
Links zum Thema:
Wikipedia erklärt den Binärcode
Umrechner von „Normal“ zu Binär (auch für Text)
Binärsystem mathematisch erklärt
Schöner Dezimal-Binär-Umrechner
Die Standard-Codierung in der ASCII-Tabelle