Nach und nach haben inzwischen (fast) alle Nutzer eine Neuerung auf dem Handy: Die WhatsApp Kanäle. Fussballvereine, Influencer und Werbetreibende, wie Netflix bieten dort Neuigkeiten an. Wo man bisher den Status von Freunden und Kontakten sehen konnte, steht jetzt diese Werbung. Einige kennen das so ähnlich schon von Telegram, allerdings kann man bei WhatsApp nicht selber einen Kanal eröffnen. Wenn es interessiert, kann man hier regelmäßig Neuigkeiten bekommen. Wenn es nicht interessiert, dann nervt es einfach nur.

Und es nervt aktuell sehr viele Benutzer. Das Netz ist voll von Beschwerden. Überall gibt es Ratgeber, wie man es wenigstens ein bisschen weniger schlimm einstellen kann. Aber überall steht auch: Abschalten geht nicht. Das gehört jetzt dazu. Man kann zwar auf den kleinen Pfeil tippen und die Kanäle nach unten schieben, aber sie kommen immer wieder hoch.

Hinter WhatsApp steht der Milliardenkonzern Meta mit weiteren „kostenlosen“ Angeboten, wie Facebook oder Instagram. Dort arbeiten tausende Programmierer, Buchhalter, Manager, usw. Über allem thront Mark Zuckerberg, einer 10 reichsten Menschen der Welt. Und all das von kostenlosen Programmen? Bitte überlegen Sie kurz und denken Sie mal ans Privatfernsehen: Das Geld kommt natürlich aus der Werbung. Die Werbepausen zwischendrin, sind genau das, was die Kanäle bei WhatsApp sind: Die Finanzierung. Dazu kommt noch das Geld aus der Datenschnüffelei und schon klappt das mit dem Mega-Meta-Konzern. Denken Sie also immer daran: Wenn es Nichts kostet, sind Sie wahrscheinlich das Produkt.

Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.
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