Crowdstrike-Computerausfall

Am 19. Juli 2024 kam es zum weltweit größtem Computerausfall, den es je gab, verursacht durch das Programm Falcon der Firma Crowdstrike. Eigentlich soll Crowdstrike genau vor so etwas schützen, aber leider kam es ganz anders. Der Schaden wird weltweit auf aktuell über 10 Milliarden Euro geschätzt, aber die Zahl steigt noch. Bis Heute sind noch immer über 250.000, also mehr als eine Viertelmillion Computer betroffen. Insgesamt waren über 8,5 Millionen Systeme beschädigt. Den bisher grössten Schaden in der digitalen Welt hatte der Virus „Petya“ mit 300 Millionen hinterlassen. Bei Crowdstrike geht es nun um das 30fache.

Computerprobleme

Betroffen waren vor allem grosse Firmen, wie IBM, Google, Fluggesellschaften, aber auch Krankenhäuser, Supermärkte und Ketten, wie z.B. Starbucks oder auch Hagebau. Dort musste jeder Computer einzeln repariert werden. Das war zwar für erfahrene Informatiker nicht besonders schwer, aber dennoch zeitaufwändig. Es musste nur eine einzelne Datei gelöscht werden, aber ohne das Betriebssystem Windows zu starten.

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Die Ursache liegt in 2 Faktoren: Crowdstrike Falcon ist eine Virenschutzsoftware und daher sehr tief im Windows-System verankert. So tief, dass ein fehlerhaftes Update dieser Software genügte, um Alles lahm zu legen. Ausserdem hat Microsoft seit Monaten Probleme mit der sogenannten Azure-Plattform, einer Cloud in der viele Programme entwickelt werden. Damit fehlte sozusagen die Basis um das Problem zu verhindern. Eine andere Basis, die leider fehlte, war die Qualitätssicherung, denn solch fehlerhafte Software dürfte eigentlich nicht als Update ausgeliefert werden. Heutzutage muss aber leider Alles schnell und billig funktionieren – bis es richtig teuer wird.

Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz

Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.

Links zum Thema:

Crowdstrike bei Wikipedia

BSI zu Crowdstrike

Rantiges von Fefe dazu

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