Sind Virenschutzprogramme nötig?

Virenschutzprogramme gibt es von vielen Anbietern. Neben Kaspersky, Norton, McAffee, Eset, Avira und Co bietet auch Windows seit einigen Jahren den Defender an. Dieser ist bei Windows standardmässig dabei und kostet nichts extra.

Virus
Virenschutzprogramme

In der Anfangszeit wurde der Defender noch verlacht und galt nicht als richtiger Virenschutz. Das hat sich in den letzten Jahren gewaltig geändert. Mittlerweile gehört dieser integrierte Virenschutz mit zu den besten Virenschutzprogrammen. In Tests und Vergleichen landet er immer auf den vorderen Plätzen.

Zusätzliche Virenschutzprogramme müssen sehr tief in das Betriebsystem integriert werden und überwachen von dort Alles, was auf dem Computer passiert. Dadurch können sie sogar selbst zu neuen Angriffsoberflächen werden. Auch verbrauchen sie permanent Systemressourcen und bremsen den Rechner damit aus. Experten raten darum sogar dazu, auf andere Software zu verzichten und nur noch den Defender zu verwenden. Dieser ist bereits bestens im System integriert, denn er gehört ja direkt dazu.

SMS-Virus
WhatsApp-Virus

Natürlich sind die zusätzlichen Virenschutzprogramme jetzt nicht total überflüssig. Viele bieten einen persönlichen Support und inzwischen zusätzliche Funktionen an. Sie löschen Daten zuverlässig, räumen den Rechner auf oder bieten Surfen über VPN und sogar Diebstahlschutz. Allerdings kostet das entweder Geld oder die regelmässige Aufmerksamkeit für nervige Werbung.

Wichtig ist aber bei allen Virenschutzmassnahmen: Sie müssen aktuell sein. Egal ob Windows Defender oder teures Premiumprogramm, ohne regelmässige Updates ist es nutzlos. Am besten sindautomatische Updates, um gegen die ca 400.000 neuen Schadprogramme pro Tag gewappnet zu sein. Aber selbst dann gibt es leider keine 100% Schutz – auch das sollte man wissen.

Achja: Wer immer noch mit Windows 7 oder XP arbeitet, kann sich natürlich mit einer extra Virenschutzsoftware sicherer fühlen. Das stimmt dann zwar nicht, fühlt sich aber gut an.

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Update:

Inzwischen sieht das auch das BSI so.

Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz

Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.

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