Unsere Gesellschaftsform ist Kapitalismus – da steckt das Wort Kapital, also „Geld“ drin und es geht darum, Geld zu bekommen und zu vermehren. Kaum etwas geschieht aus Nächstenliebe und gerade Programmierer sind teuer. Darum gilt auch bei Software die bittere Wahrheit: Es gibt Nichts geschenkt!
Aber was ist denn dann mit all den „kostenlosen“ Apps und Programmen? Wann haben Sie denn zum letzten Mal etwas für eine App oder ein Programm bezahlt? Das funktioniert im Wesentlichen nach folgenden 5 Möglichkeiten, die sich nicht ausschliessen:
1. Datenhandel: Sie müssen Ihre Daten angeben. Von E-Mail-Adresse bis Geburtsdatum oder beliebte Marken. Damit landen Sie in Datenbanken, mit denen Handel betrieben wird. Die Werbung wird noch etwas persönlicher und Sie bekommen noch einen Newsletter, der das Postfach verstopft.
2. Werbung: Die App war zwar kostenlos, zeigt Ihnen jetzt aber dauernd Werbung. Ihr Speicher ist voll oder es könnten Viren ihr Unwesen treiben, also kaufen Sie Bitte die nächste App. Das ist wie Privatfernsehen: Sie können kostenfrei schauen, aber eben mit Werbung.
3. Abofalle: Den Speicher bei Google oder OneDrive gibts dazu, auf dem neuen Computer ist schon ein Office oder Norton installiert. Aber nach einer Weile soll dann das Abo verlängert oder Geld bezahlt werden – wäre doch schade, wenn sonst Ihren Daten was passiert.
4. Malware: Kostenlos: ja, Gefährlich: ja. Geschäftsmodell: Simpel, denn: Diese Programme holen Ihnen dann Viren und Trojaner auf das Gerät.
Zum Glück gibt es trotzdem Ausnahmen: Sogenannte Freie Software unter GNU-Lizenz. Um diese 5. Möglichkeit geht es hier in 14 Tagen, aber bis dahin heißt es leider: Es gibt Nichts geschenkt!
Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.