Sicherlich kennen Sie das Captcha. Als wirre Zeichen auf krakeligen Hintergrund oder als Fotosammlung, wo Sie alle Bilder mit Hydranten oder Bussen oder Fahhrädern anklicken sollen, kommt es daher. Dahinter steckt die Frage: Sind Sie ein Mensch oder eine Maschine. „Captcha“ ist die Abkürzung von Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart. Zu Deutsch: „Vollautomatischer öffentlicher Turing-Test zur Unterscheidung von Computern und Menschen“. Der Turing Test dient ursprünglich zur Unterscheidung von Menschen und Maschinen, allerdings durch einen Menschen. Hier macht das Ganze eine Maschine, bzw. ein Programm.
Damit wollen sich Betreiber von Online-Diensten schützen. Sei es ein Gästebuch, ein Online-Shop, eine Umfrage oder eine E-Mail – überall versuchen Programme oder Bots, sich einzuloggen und Unsinn zu treiben. Sie können binnen Sekunden hunderte Einträge erstellen, die nicht echt sind. Sie können in Minuten tausende schädliche oder zumindest nutzlose Mails verschicken. Oder sie können ganz schnell viele Warenkörbe füllen, so dass die Artikel ausverkauft erscheinen. Darum wollen die Betreiber sicher gehen, dass hinter dem Benutzer ein Mensch und kein Programm steckt.
Captchas sind für Menschen (relativ) leicht zu lösen, für Programme und Maschinen aber (eigentlich) unlösbar schwer. Nun werden die Maschinen aber immer schneller und besser. Darum werden auch die Captchas schwerer und auch Menschen verzweifeln regelmässig daran. Dann nervt es sehr, wenn so ein Rätsel auftaucht. Zum Glück gibt es meist die Möglichkeit, es mit einem anderen Captcha zu versuchen, in dem man auf „Neu“ oder „Wiederholen“ klickt. Das sind meist 2 Pfeile, die kreisrund angeordnet sind.

Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.